Warum du weniger Disziplin brauchst

Lesezeit: 2 Minuten

von Vincent Maria Klein am June 19th at 6:17pm

Ich erinnere mich noch gut an dieses Gespräch. Es war Montagmittag, eine halbe Woche Konferenz lag vor uns. An diesem Morgen hatte ich früh das Haus verlassen. Als erstes ins Fitnessstudio, dann ins Büro. Von dort waren wir nach einem kurzen Meeting aufgebrochen. Nun saßen wir beim Mittagessen.

"Ich verstehe nicht, warum du vor einer 4-Tage-Reise den Morgen beim Sport anstatt mit deiner Frau verbringst."

Mein Gegenüber sprach ohne Umschweife aus was er dachte. Dabei wies er mich auf einen wichtigen Aspekt hin: Disziplin ist schön und gut aber man kann auch von der anderen Seite vom Pferd fallen. Indem man zu unflexibel lebt und die falschen Prioritäten setzt. In diesem Fall ging es darum, meine Ehe und Familie nicht zu vernachlässigen.

Im ersten Moment schmerzte es das zu hören. Es brachte mich aber dazu umzudenken. Ich habe nicht aufgehört Sport zu machen. Aber ich versuche ein Gespür dafür zu entwickeln, wann es gesünder sein kann, von meinen Gewohnheiten abzuweichen.

Dabei helfen mir die folgenden Dinge:

Mich daran zu erinnern, was ich langfristig will

Bislang habe ich von niemandem gehört, dass er am Ende seines Lebens bereut hat, nicht mehr gearbeitet zu haben. Dale Partridge, amerikanischer Firmengründer und Startup-Profi drückt es so aus:

"Sei nicht so sehr damit beschäftigt einen Lebensunterhalten zu verdienen, dass du vergisst ein Leben zu führen."

Festzulegen, was man im Leben wirklich erreichen will, kann sehr hilfreich sein. Wie sollen mich Familie und Freunde einmal in Erinnerung behalten? Ich empfehle dazu das Buch Living forward von Michael Hyatt.

Einen Kalender führen

Einmal pro Woche setzten meine Frau und ich uns mit unseren Kalendern zusammen um die kommenden sieben Tage durchzugehen. In der Regel an einem Sonntag- oder Montagabend.

Das hilft mir dabei, vorab Zeiten und Termine zu entdecken, in denen mich meine Familie mehr braucht als sonst. Einen Arzttermin für unsere beiden Töchter z.B., zu dem ich meine Frau dann begleite.

Ehrlich zu mir selbst zu sein

Aus Faulheit nicht Joggen zu gehen zählt nicht zu gesundem Abweichen der Routine. Den Wecker mal nicht zu stellen weil man mehrere Tage intensiver Arbeit hinter sich hat jedoch schon.

Hier gilt es zu unterscheiden. Der menschliche Körper ist keine Maschine und braucht Zeiten der Ruhe und Erholung. Wenn jedoch die Ausnahme zur Regel wird hat man nichts gewonnen.

Ich versuche mir nichts schönzureden und mein Motiv für das Absagen eines Termins, den ich mit mir selber habe, ehrlich zu prüfen.

Ein Mindestmaß an Disziplin

In aller Freiheit und mit gutem Gewissen eine Ausnahme zu machen wird dann leicht, wenn die Tage, an denen ich meiner Gewohnheit nachgehe, überwiegen.

Ungünstige Zeiten für Abweichungen sind ausserdem Umstellungsphasen. Wenn man dabei ist, eine neue Routine wie z.B. frühes Aufstehen in seinem Leben zu etablieren, sollte man dran bleiben. Mehr zu diesem Thema findest du in diesem Blogartikel.

Wie viel Disziplin ist gesund? Welche Erfahrungen hast du mit Ausnahmen gemacht? Berichte davon in einem Kommentar!

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