Warum andere dich dafür lieben werden, dass du nicht nett bist

Lesezeit: 1 Minute

von Vincent Maria Klein am July 6th at 4:56am

Ist nett sein etwas schlechtes? Grundsätzlich nicht. Aber wer immer nur nett sein will, wird an vielen Stellen nicht weiterkommen. Er wird sich auch nicht dauerhaft beliebt machen - selbst wenn er denkt, dass er das tut.

Was meine Persönlichkeit angeht, bin ich so gestrickt, dass ich Strenge, Provokationen und Konflikte meide. Ich will nett sein. Ich möchte, dass andere mich mögen.

Diese freundliche Grundhaltung ist bei meiner Arbeit mit Menschen von Vorteil. Aber meine Erfahrung zeigt: Man kann es auch übertreiben. Besser gesagt: Ich übertreibe es.

Die folgenden Beobachtungen habe ich in den letzten Jahren gemacht. Daraus resultierend habe ich begonnen mich in drei Bereichen zu verändern:

1. Menschen lieben es zu wissen woran sie sind. - Mach klare Ansagen!

"Wie, ihr könnt heute nicht präsentieren?" Ich war ziemlich fassungslos. Aber es dämmerte mir: Es war meine Schuld. Ich hatte bereits gelernt, die Aufgabenstellung für die Projekte meiner Azubis möglichst genau zu kommunizieren. Aber diesmal hatte ich keine Deadline gesetzt.

So saßen die zwei Lehrlinge da und konnten meiner Etwartung nicht gerecht werden. Weil ich mich davor gescheut hatte, einen gewissen zeitlichen Druck aufzubauen.

Ich selbst schätze genaue Anweisungen. Sie selbst zu geben fällt mir jedoch echt schwer. Das will ich ändern.

Wie drückst du dich gegenüber anderen aus?

2. Menschen lieben es über sich hinauszuwachsen. - Fordere sie heraus!

Egal ob es darum ging ein Jugendcafé zu eröffnen, Pastor zu werden oder in die Großstadt zu ziehen, immer gab es jemanden, der mich dazu herausforderte einen mutigen Schritt zu machen. Sicherlich wäre es einfacher und bequemer gewesen, stehen zu bleiben und mich nicht zu bewegen. Aber gelohnt hat es sich dann doch.

Wie dankbar bin ich heute für Leiter, Mentoren und Vorbilder, die mich herausgefordert haben. Auch ich will andere dazu ermutigen in kleinen und großen Bereichen Schritte zu gehen und Risiken einzugehen.

Wie oft forderst du andere heraus?

3. Menschen lieben es dazuzulernen. - Gib ihnen Feedback!

Es tut weh. Mal mehr, mal weniger. Aber es ist nie angenehm zu hören. Ich erinnere mich an keine Situation, in der es nicht auf irgend eine Art und Weise schmerzte.

Einmal nahmen mich zwei meiner Leiter beiseite. Sie wiesen mich auf meine schlechte und hochmütige Einstellung hin, die ich begonnen hatte zu entwickeln. Das brachte mich so sehr aus dem Konzept, dass ich Wochen brauchte um es zu verarbeiten. Aber sie hatten Recht. Und ich war dankbar, dass sie offen mit mir gesprochen hatten. Denn nur so konnte ich mich verändern.

Wenn Ermahnung, Kritik oder Verbesserungsvorschläge mit der richtigen Haltung und mit Feingefühl vorgebracht werden, können sie viel bewirken. So ist meine Erfahrung. Deswegen will auch ich lernen, diese Dinge nicht zu verschweigen.

Wie gut bist du darin, anderen Rückmeldung zu geben?

Welcher dieser Bereiche fordert dich am meisten heraus? Wie sind deine Erfahrungen? Berichte davon in einem Kommentar!

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