Was es kostet, nicht nach Feedback zu fragen

Lesezeit: 3 Minuten

von Vincent Maria Klein am September 24th at 5:04pm

Es passierte auf dem Parkplatz der Gemeinde. Ich setzte den Bus zurück und krachte in ein anderes Auto. Noch bevor wir überhaupt zur Jugendfreizeit aufgebrochen waren.

Es handelte sich um einen Mietwagen und wir hatten die Stadt noch nicht verlassen. Deshalb schickte die Firma jemanden rum. Nachdem er Fotos vom Kratzer und kaputten Rücklicht gemacht hatte, gab er folgende Anweisung:

„Für den Rest der Woche setzen Sie das Auto nicht zurück, ohne dass jemand von außen assistiert.“

Ich hasse es zuzugeben, dass ich Hilfe brauche. Das war der Grund dafür, dass ich in dieser Situation nicht einen meiner Leiter oder Teenager gefragt hatte. Und es ging ja auch nur darum, ein paar Meter zurückzusetzen.

Oft im Leben unterschätzen wir unsere blinden Flecken. Wir denken wir brauchen keine Hilfe. Wir kommen schon klar.

Aber das tun wir nicht. Wir verursachen unnötige Unfälle.

Das ist dumm. Und teuer.

Warum nicht von Anfang an nach Feedback fragen? Die Mühe könnte sich lohnen.

Hier ist, was ich empfehle:

> Initiiere das Meeting. Andernfalls wird es nicht stattfinden.

Nichts passiert einfach so. Auf der anderen Seite: Manchmal staune ich über das, was möglich ist, wenn ich Initiative ergreife.

In den letzten paar Wochen hatte ich viele Gespräche. Gespräche über meine momentane Situation. Gespräche, die sehr hilfreich waren.

Keines von ihnen hätte stattgefunden, wenn ich nicht ein gewisses Maß an Initiative ergriffen hätte. Entweder in Form einer E-Mail, in der ich nach einem Treffen gefragt habe oder indem ich mich am anderen Ende der Welt habe blicken lassen.

Also, greife noch heute nach dem Telefon. Oder schreibe die E-Mail. Oder fahre zum Haus der Person, mit der du sprechen möchtest. Tue, was auch immer nötig ist, um das Gespräch zu führen, von dem du weißt, dass du es führen solltest.

> Stelle Fragen. Langfristig ist es besser anstatt so zu tun, als ob du alles weißt.

Oft möchte ich, dass Leute denken, ich hätte alles im Griff. Obwohl ich weiß, dass es besser wäre, mich demütig zu geben und Fragen zu stellen.

Eigentlich ist es ein Zeichen von Stärke, Fragen zu stellen. Warum also nicht gerade jetzt dein Notizbuch zücken und fünf bis zehn Fragen für dein nächstes Meeting aufschreiben?

Oder nutze diese 20 Fragen, die man anderen Leitern stellen kann (Englisch).

> Wage es, andere um Rat zu fragen. Selbst wenn du sie nicht gut kennst.

Ich habe immer Angst davor, Leuten auf die Nerven zu gehen. Deswegen verpasse ich wahrscheinlich eine Menge Gelegenheiten um neue Dinge zu lernen und frische Einsicht zu bekommen. Keine gute Sache.

Weil ich eigentlich weiß, dass andere bereit sind zu helfen. Sicherlich haben sie viel zu tun aber es wird sie wahrscheinlich ehren, dass ich auf sie zukomme.

Es ist natürlich wichtig, dass ich höflich frage und vorbereitet komme.

> Investiere in einen Kaffee oder eine Mahlzeit. Es ist billiger als anschließend den Schaden zu beheben.

Dies ist besonders von Bedeutung wenn es um Ehe- oder Gemeindeberatung geht.

Du denkst, du kannst es dir nicht leisten jemand in´s Café oder Restaurant einzuladen. Dabei ist die Wahrheit diese: Du kannst es dir nicht leisten eine Scheidung zu bezahlen oder eine Gemeindespaltung zu riskieren.

Selbst jemand in einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land zu treffen, kann die Mühe wert sein.

Wage es, heute Geld auszugeben, um morgen die Ergebnisse zu sehen.

Wie wichtig ist es dir, nach Feedback zu fragen? Wie stellst du es an?

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